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King Kreole aus Leipzig

15.09.2017

“King Kreole aus Leipzig spielten so ziemlich den lässigsten Rock’n’Roll, der jemals erfunden wurde. Wer bei Schlagzeugern, die stehend spielen und singen, an Die Ärzte denkt, kennt King Kreole wohl noch nicht. Sängerin Kathrin Leblanc, das Zentrum der Band, ist die geborene Entertainerin: Sie singt mit lasziv-erotischer Stimme, die das Unschuldige der 50er-Jahre transportiert, aber gleichsam anziehend auf das Publikum wirkt. Damit hatte sie es einfach in der Hand, sie forderte das Publikum zum Ausdruckstanz im Innenhof auf, warf ihm erschütterte Blicke und ein geradezu doppeldeutiges Lächeln zu. Klar, diese Ernsthaftigkeit musste einfach witzig sein: eine Karikatur des Rock’n’Roll, die sich aber vor ihm verneigte. Mehr Rock’n’Roll ging gar nicht, und die ohnehin erhitzten Zuschauer wurden weiter hochgekocht: zum Beispiel mit dem Elvis-Klassiker “Hound Dog” oder dem 55er-Chuck-Berry-Hit “Maybellene”, der ja die ganze wilde Zeit in einen einzigen Song steckte. King Kreole holten diese ganze Zeit einfach ins Heute zurück “Wollen wir nicht mal ein Instrumentalstück spielen? Von der ganzen Singerei wird man ja bekloppt”, kokettierte Kathrin Leblanc und warf einfach einen Surf-Rhythmus hinterher, während sie ihre gnadenlos langen Haare um sich warf.” Text: Oliver Dietrich

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